Singapur, 16:52 Uhr, nach 12 Stunden Flug, zwei warmen Mahlzeiten und unzähligen 0,2-l-Getränken an Bord von Singapore Airlines SQ 325 hat uns die Erde wieder und wir betreten erstmals Ostasiatischen Boden. Claudia erwartete uns bereits und brachte uns mit einem der Hauptverkehrsmittel hier, dem Taxi, ins Condo. Nach einem kurzen Stop-Over in der Bolz'schen Wohnung gings gleich weiter mit dem Bus (Gerd: hier trafen wir das erste mal unseren später heißgeliebten Bus Nr. 174) hinunter nach Downtown zu Guido, der uns von seinem Büro aus einen fantastischen Ausblick über das nächtliche Singapur zeigte (Anja: Ich könnte nie im 32.Stock arbeiten). Zum Abschluss unseres ersten Tages bummelten wir noch an den hellerleuchteten Kneipen und Restaurants des Boat Quay entlang.
Vom Jet-lag dahingerafft und von der schwülen Hitze erschöpft schafften wir es am nächsten Tag erst gegen Mittag nach Chinatown zu fahren, wo uns Claudia gekonnt nicht nur durch die Tand- und Ramschläden sondern auch zum hinduistischen Sri Mariamman Tempel, zum chinesischen Thian Hock Keng Tempel und zu einem typischen Chinesischen Wetmarket lotste (Anja: eine Herausforderung für alle Sinne). Nach einem kurzen (magenberuhigenden) Spaziergang besuchten wir einen der vielen Food-Courts und hatten die Qual der Wahl zwischen unendlich vielen exotischen Gerichten (Gerd: für Salatfreunde war nicht wirklich was dabei).
Den Donnerstag starteten wir mit einem Besuch des Botanischen Gartens und des wirklich sehenswerten National Orchid Garden mit einer Vielzahl von Orchideen. Nachdem die Sonne an diesem Tag besonders brannte, wechselten wir kurzerhand in den luftigen Doppeldeckerbus von Hippo-Tours und ließen uns nochmals auf zwei Touren die Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen (Anja: wobei Claudia als Reiseführerin tausendmal besser war, als die Guides von Hippo-Tours). Zum Abschluss verbrachten wir dann noch einen 10-minütigen Bus-Stopp auf der Ferieninsel Sentosa (Gerd: durchaus lange genug für "Nichtfreizeitparkliebhaber").
Am nächsten Tag stürzten wir uns erstmals alleine in den Singapurianischen Nahverkehr und schafften es problemlos zum Clark Quay, wo wir eine Bootstour auf dem Singapur River machten und anschließend noch das Wahrzeichen Singapur's, den von tausenden Touristen umringten Merlion, fotografierten. Mit U-Bahn und Bus schlugen wir uns dann in den Norden der Insel zum Singapore Zoo durch. Auch hier hinterlies die tropische Nachmittagsschwüle ihre Spuren. Die meisten Tiere, vorallem die eigentlich hitzeerfahrenen Afrikanischen, lagen träge in ihren Gehegen und dösten vor sich hin. Erstaunlicherweise war nur Inuka, der Eisbär, aktiv und tollte fröhlich mit seinem Spielzeug herum. Lediglich der am späten Nachmittag einsetzende, sintflutartige Wolkenbruch, brachte die Tierwelt in Schwung. Wir saßen das ganze genüßlich bei einem Trauben-Squeezie (Anja: the most horrible thing I've ever drunken) auf der Veranda des Zoo-Restaurants aus, beobachteten eine Gruppe Schulkinder, die von verzweifelten Lehrern verfolgt, schreiend durch den Regen rannten (Gerd: ach, wie schön kann das Leben sein) und gaben Interviews (Anja: ich hasse das lokale Fernsehen). Noch viel schöner als der Zoo war jedoch die Night-Safari. Zusammen mit einer Gruppe anscheinend film- und fotosüchtiger indischer Touristen fuhren wir kurz nach Sonnenuntergang durch den nächtlichen Dschungel hautnah vorbei an Elefanten, Nashörnern, Tapiren und vielen anderen wilden Tieren. In der anschließenden "wild creatures of the night"-Show lernten wir u. a., dass auch Otter Müll trennen. Dreimal umsteigen und 16 U-Bahnstationen später erreichten wir wieder glücklich unseren Bus 174, der uns zurück ins Condo brachte.
Mit Claudia, Guido und einem sehr wortkargen Taxifahrer (Gerd: in Franken "Stoffel" genannt) fuhren wir am Samstag nach Little India wo wir, ganz Kulturtouristen, natürlich zunächst die Tempel besuchten - Hindu: Sri Vadapathira Kaliamman, Buddistisch: Sakya Mumi Buddha Gaya - . Nach einem kühlen Lassi stürzten wir uns ins Mustafa-Centre (Anja: shop around the clock; Gerd: selbst in der kleinsten Ecke ist noch Platz für 200 Großbildfernseher). Der Tag klang mit einem gemütlichen BBQ-Abend am Pool aus (Anja: Danke, Grillmeister Guido).
Tag 6, normalerweise würden wir an einem Sonntag gemütlich Kaffee trinken oder einen Ausflug machen, aber nicht in Singapur. Hier gibt es die Orchard Road, wo sich Einkaufszentrum an Einkaufszentrum reiht. Genau der richtige Ort, um für die Daheimgebliebenen, das ein oder andere Reisemitbringsel zu besorgen (Anja: im Vergleich zum Marina Square Shopping Centre ist das KaDeWe winzig). Völlig geschafft vom Powershopping haben uns Claudia und Guido gezwungen, jetzt diesen Guestblogg (Anja: ihr wisst also, worauf ihr euch einlasst, wenn ihr die beiden besucht!) zu verfassen.
Hier noch ein paar DO's und DONT's für Singapur unerfahrene Besucher:
DO:
Night-Safari
Claudia als Reiseführerin
essen im Hawker
einkaufen in der Orchard Road
busfahren in Singapur
Orchid Garden (nicht nur für Pflanzenfreunde)
Singapur bei Nacht
den Pool benutzen
so oft wie möglich auf's Klo gehen (es ist hier überall umsonst)
sich auf kulinarisches Neuland wagen
DONT:
Durianfruit essen (manches Land ist einfach zu neu, um es zu betreten)
shopping am Sonntag
Einkaufswägen im Mustafa verwenden
Sonnencreme vergessen
Pelzmantel tragen
Krümel streicheln.
Ihr seht also, es lohnt sich, Claudia und Guido in Singapur zu besuchen.
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3 comments:
Hallo zusammen, leider komme ich erst jetzt dazu, euren Kommentar zu lesen. Schön, dass es euch auch gefallen hat. Es freut mich, dass ihr z. B. Inuka auch mochtet und überwältigt wart vom Mustafa, ja und den Bus 174 nicht zu vergessen.
Aber die Durianfruit habt ihr also auch nicht probiert. Schade, ich dachte ihr traut euch vielleicht. bin gespannt, wer als erstes mal reinbeißt. Aber wieso steht bei den dont´s Krümel streicheln, sie ist doch sehr lieb. Ich hoffe, ihr könnt den kleinen Kommentar noch in Singapur lesen. Wünsche auf jeden Fall einen schönen Heimflug. Laßt´s sie euch nicht zu lng werden. Grüßli Kerstin
Ist immer wieder interessant, was man als Gast so alles in Singapur erleben kann.
Aber eigentlich schreiben wir diesen Kommentar nur, um zur "Bierhochzeit" (9 Monate oder 3/4 Jahr) (hier ist ja noch der 19.2.) zu gratulieren. Dann macht mal ein ordentliches Fass auf, wo es doch so viel geben soll......
Übrigens, hier wird im Fernsehen (RTL) gerade Hamburg geflutet (Februar 1962).
Hallo Kerstin, wir haben die Durianfruit natürlich, wenn auch nur als Füllung in einem Windbeutel probiert und es war ein wirkliches Geschmackserlebnis, vorallem der Geruch ist ekelerregent. Wir möchten nicht wissen wie das ganze pur schmeckt.
Hat sich Krümel etwa von Dir gerne streicheln lassen, bei uns hat sie immer gefaucht.Vielleicht mag sie Dich ja, uns jedenfalls nicht.
Tschüß Anja und Gerd
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