Thursday, February 22, 2007

Java, Indonesien - oder - Gong Xi Fa Cai

Viel ist passiert in den letzten Tagen.
Zum einen wurde am Wochenende Chinese New Year gefeiert - das Jahr des Schweines hat begonnen - zum anderen waren wir die letzten 6 Tage in Yogyakarta, eine Stadt (Bezirk) auf Java, Indonesien.
Nicht gerade DAS touristische Ziel für eine frischgebackene Familie mit Baby wird sicher der ein oder andere denken.
Doch dieses Jahr wollten wir "Gong Xi Fa Cai" nicht in Singapur erleben (einmal eine ausgestorbene Stadt sehen reicht), und wie es der Zufall wollte, wohnen in Yogyakarta Freunde von uns, deren kleine Tochter zwei Wochen nach unserem Zwerg hier in Singapur geboren wurde und denen hatten wir "angedroht", sie mal zu besuchen!

Gesagt, getan und am letzten Freitag ging es morgens mit Garuada Indonesia los. Zunächst gut 1.5 Stunden
nach Jakarta. Dort hatten wir fast 4 Stunden Aufenthalt und genügend Zeit, den Flughafen ungefähr 10mal zu erkunden. Da scheinbar alle Flüge von Garuada Verspätung haben, ging es dann irgendwann weiter nach Yogya, wo wir am späten Nachmittag, von M. bereits am Gepäckband stehend, abgeholt wurden. Yogyakarta ist halt ein kleiner Flughafen. Er brachte uns in unser Hotel, ins Hyatt Regency. Eine wunderschöne grüne Oase inmitten des trubeligen und verstaubten Yogyas. Dort warteten auch schon A. und die kleine R. auf uns.
Den Tag haben wir gemütlich bei diversen Lime Squashs und einem leckeren Büffet ausklingen lassen.


Am nächsten Tag ging es nach dem Ausschlafen - ok, wir bekennen, wir sind Langschläfer - zum Prambanan, einem hinduistischen Tempelbereich. In der sengenden Mittagshitze (selbst schuld) marschierten wir fix durch die Anlage. Da die Tempel bei dem Erdbeben im Mai 2006 stark beschädigt wurden, konnten wir sie uns "nur" von aussen ansehen.Kaum hatten wir dem Prambanan den Rücken gekehrt und waren in einem urigen Restaurant mit landestypischen Gerichten eingekehrt, zeigte sich die Regenzeit von ihrer besten Seite. Aber wir sind ja hart im Nehmen. So haben wir als Fischstäbchen-Generation es auch geschafft, etwas Fisch ohne Gräten von den frischgefangenen Tierchen abzuknabbern ;)

Sonntag Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein ausserhalb und innerhalb unseres Hotelzimmers geweckt. Das gute Wetter nutzen wir, um ein paar Fotos vom Merapi zu knipsen. Rein zufällig (?!?) ist der Eingangsbereich des Hotels mit direktem Blick auf diesen immer mal wieder aktiven Vulkan gelegen.

Mittags holten uns A+M+R wieder vom Hotel ab um uns die Innenstadt und einige Sehenswürdigkeiten von Yogyakarta zu zeigen. Der Weg führte uns die Jl. Malioboro (Haupteinkaufsstrasse von Yogya mit vielen kleinen Batik-Läden und allerlei Krimskrams) entlang zum Kraton, dem Sultanspalast. Leider waren wir fünf Minuten zu spät dran, der Palast war kurz zuvor geschlossen worden. Schade, wir konnten nur von aussen erahnen, in welch prachtvoller Hütte der Sultan lebt.

Dafür ging es schnell weiter zum sultanischen Swimmingpool mit Aussichtsplattform. Hier stand (steht?!? *hihi*) der Sultan oben auf dem Turm, während sich im Pool diverse Frauen tummelten - von denen er sich dann jeweils eine für den Tag (oder für die Nacht?) aussuchte. Jaja, so sind sie, die Sultane.

Der Montag war als Ruhetag gedacht. Ein wenig Erholung am Hotelpool (leider gab es jedoch zuviele Mücken ...), ein gemütlicher Kaffee bei unseren drei Reiseführern, ein wenig Shopping in einem lokalen Marken-Outlet (oh wei, was sind wir da an Geld losgeworden ... Millionen, ach was sag ich, Milliarden ... Rupien wohlgemerkt), und abends gab es leckeres asiatisches Essen in einem urigen Restaurant mit sanfter musikalischer Untermalung. Ich glaube, die Damen und Herren der örtlichen Xylophontruppe waren extra zurückhaltend in ihrer Lautstärke, damit unsere Kleinen schlafen konnten (was sie aber leider nicht taten - aber dies ist eine andere Geschichte und soll ein andern Mal erzählt werden).

Nach soviel Erholung starteten wir Dienstags nochmal richtig durch: die Tour zum Borobudur - der weltberühmten buddhistischen Tempelanlage und ebenso wie der Prambanan Weltkulturerbe - stand auf dem Programm. Früh ging es los (auch wir lernen aus unseren Erfahrungen) um die Mittagshitze zu umgehen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Es war unheimlich warm und sonnig, als wir am Tempel ankamen und so brachten uns die vielen und hohen Stufen mächtig ins Schwitzen. Aber der Ausblick und der Anblick der Tempelanlage war die Strapazen wert. Zumal wir anschließend noch mit einer kleinen Privatvorstellung in Sachen Palmzuckergewinnung beglückt wurden.Zurück ging es durch die Wiesen und Reisfelder von Java. Wir konnten vielfältige Eindrücke sammeln, sahen Reisterassen, Arbeiter/-innen auf dem Feld, Märkte, Schlangen, eine Kirmes (oder Jahrmarkt oder Rummel oder Dom für die Hamburger) uuuuunnnnndddd, als wir gar nicht mehr damit rechneten: Wasserbüffel!!

Tja, und bereits am nächsten Tag hiess es Abschied nehmen von A+M+R. Wir hatten ein paar wirklich wunderschöne Tage verbracht und die drei waren hervorragende Reiseführer. An dieser Stelle nochmal HERZLICHEN DANK für Alles!
Und "Hut ab" vor dem kleinsten Teilnehmer dieser Tour: Er hat alles sehr gut mitgemacht (blieb ihm ja nicht viel anderes übrig, der arme Wicht) und auch sehr gut überstanden.

Sunday, February 11, 2007